vakant - Volkmanns Personalberatungs Podcast
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"vakant – Volkmanns Personalberatungs Podcast" – Folge 3: Großprojekte in der Personalbeschaffung
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Willkommen zum Podcast „vakant“. Mein Name ist Jörg Volkmann, Geschäftsführer der Personalberatung carrisma…./ Wir hatten bei dem Projekt dann auch noch 70 interne Bewerber…./ Wir sind in der Konsumgüterindustrie zu Hause, das schon seit über 30 Jahren. Das heißt, wir haben uns ein Netzwerk dort aufgebaut und auch ein Renommee…./ Wir sind eben wirklich spezialisiert und deswegen haben wir nicht viel weniger Power als die Großen.

Christian Windeck Herzlich willkommen zu vakant Volkmanns Personalberatung Podcast.
Hallo, Herr Volkmann.

Jörg Volkmann Ich bin schon dran. Hallo Herr Windeck. Ich dachte, da kommt noch was. „Hallo Herr Volkmann herzlich willkommen oder was auch immer.“

Christian Windeck Neee, ich wollt´s nordisch kurz halten.

Jörg Volkmann Fangen wir heute mal anders an. Ist ja nicht unsere erste Podcast Folge.
Hallo, Herr Windeck.

Christian Windeck Ja, hallo. Herzlich willkommen hier bei uns in Bonn. Heute haben wir ein spannendes Thema, auch wenn es so nicht gestartet ist gerade. Herr Volkmann, Sie und Ihr Unternehmen vermitteln Fachpersonal und Führungskräfte unter anderem an Unternehmen der FMCG Branche, den Handel und deren Zulieferer. Für alle, die es nicht wissen, was FMCG bedeutet können Sie da Abhilfe schaffen?

Jörg Volkmann Ja, das kann ich gerne tun. FMCG setzt sich aus vier Worten zusammen -Fast Moving Consumer Goods. Und das bedeutet schnell drehende Konsumgüter. Und was ist schnell drehend? Das sind Verbrauchsgüter. Das sind Themen des täglichen Bedarfs, die sich schnell verbrauchen, wie Lebensmittel, Getränke, Wasch, Putz und Reinigungsmittel, Körperpflege Artikel. Das ist es glaube ich, im weitesten Sinne bzw. im engeren Sinne sogar.

Christian Windeck Ihr Unternehmen carrisma ist ja auf diesen Bereich durchaus spezialisiert, kann man sagen. Nicht nur, aber auch. Wie kam es dazu, dass Sie sich da diese Expertise erarbeitet haben?

Jörg Volkmann Aus Spaß. Das ist ganz klar ganz schnell erklärt. Also erstens, weil es sich schnell erklärt, denn wenn ich jemandem sage, ich arbeite für den Hersteller von CHIO Chips, dann brauche ich dann nichts mehr zu sagen. Wenn ich aber sage, ich arbeite für einen Hersteller von und jetzt fällt mir gerade kein gutes Beispiel ein, von Halbleitern für die XY Industrie. Dann muss ich immer noch was dazu erklären.
Und wir arbeiten sehr gerne für Konsumgüter, weil sie natürlich auch Emotionen in sich tragen. Also wir arbeiten zum Beispiel für einen sehr großen Bier Hersteller in Deutschland. Und wenn ich den Namen nenne, dann sagt jeder „Ah ja trinke ich auch gerne“ oder „Was für Marken haben die denn? Und dann kommt die 80; über 80 Biermarken, „Oh ist nicht wahr, so groß sind die – Boah, toll!“ Also da sind Emotionen dahinter.
Und das macht es natürlich einfach für uns, für diese Firmen zu arbeiten. Also sogar, gerne für diese Firmen zu arbeiten.

Christian Windeck Okay, das ist einfach. Dann kommen wir mal zu einer Herausforderung.

Jörg Volkmann Oh ha

Christian Windeck Sie vermitteln ja Personal. Häufig denke ich mal, der Regelfall wird sein, dass Sie einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin suchen und eine Stelle besetzen müssen, oder? Das wird der Normalfall sein.

Jörg Volkmann Das ist der Normalfall.

Christian Windeck Aber darüber sprachen wir schon im Vorfeld zu dieser Episode. Es kommen auch besondere Herausforderungen auf Sie zu. Zum Beispiel, dass Sie einen kompletten Außendienst besetzen müssen. Können Sie zu dem Projekt vielleicht ein bisschen was sagen?

Jörg Volkmann Ja, das wird jetzt ein Monolog. Insofern, wenn Sie mich da irgendwann stoppen, dann machen Sie es voller Inbrunst und mit full stop.

Christian Windeck Immer.

Jörg Volkmann Ja, ein großes Projekt. Was mir so ad hoc einfällt, ist ein Projekt bei einem Frisch- Artikel- Hersteller, also von gekühlten Artikeln, die Sie in der Kühltheke finden. Ein sehr bekanntes Unternehmen. Ich bleibe jetzt mal im Bereich Käse zum Beispiel.
Diese Firma hat in Deutschland den Vertrieb umstrukturieren wollen. Das heißt, man hatte in Deutschland bestimmte Gebiete, die man mit eigenem Personal schon betreut hat, aber viele weiße Flecken, die nicht so ganz weiß waren. Denn dort hat man mit Dienstleistern zusammengearbeitet, mit Agenturen. Mit denen war man nicht mehr zufrieden, die Performance war nicht da, hat zu viel Geld gekostet. Also hat man gesagt, wir bauen jetzt einen eigenen Außendienst auch in diesen Gebieten auf. Liebe Firma carrisma, könnt ihr uns zwölf Bezirksleiter suchen, verstreut in ganz Deutschland.
Das war ein sehr großes, langwieriges Projekt. Da kann ich gerne ein bisschen mehr drüber erzählen, wenn ich konkrete Fragen bekomme.

Christian Windeck Ja, da soll es nicht dran hapern. Was waren denn die größten Herausforderungen vor Projektbeginn?

Jörg Volkmann Vor Projektbeginn?

Christian Windeck Ja

Jörg Volkmann Vor Projektbeginn war es tatsächlich, alle Verantwortlichen an einen Tisch zu bekommen. Das war problematisch und wir haben das Projekt im Mai 2020 gestartet.

Christian Windeck Corona

Jörg Volkmann Corona. Da werde ich sicherlich gleich auch noch mal drauf eingehen müssen.
Übrigens fällt mir gerade ein, wir haben in Summe nachher 15 Positionen besetzt.
Es ging um 15 Positionen und die Herausforderung war tatsächlich, dass wir die Suchen nicht zusammenfassen konnten.
Ich habe gesagt, in ganz Deutschland. Suchen Sie mal einen Bezirksleiter für Passau und suchen dann Bezirksleiter für Schleswig Holstein. Das ist nicht eine Suche, das sind zwei Suchen. Und so haben wir dann in Summe 15 Suchen durchführen müssen, aber zeitgleich, nicht nacheinander. Denn natürlich wollte man möglichst, dass ab dem Tag X alles steht und möglichst auch alle zum gleichen Zeitpunkt anfangen zu arbeiten.

Christian Windeck Und wie gestaltete sich…? Ich stell mir das jetzt nicht ganz so einfach vor, schon alleine logistisch. Wie gestaltete sich dieser Auswahlprozess?

Jörg Volkmann Relativ klassisch. Also da es ja alles einzelne Projekte waren, war die Arbeit relativ klassisch.
Wir haben Anzeigen geschaltet, wir sind über soziale Netzwerke auf Kandidaten zugegangen, wir haben Interviews geführt, wir haben eine Vorauswahl getroffen, wir haben Präsentationen geschrieben, also Exposés über die Kandidaten. Wir haben die Kandidaten bei unserem Kunden empfohlen. Und dann? Ging es richtig los, denn dann….
Man muss sich das so vorstellen: Um 15 Positionen zu besetzen, sind ungefähr, ganz grob sage ich jetzt mal, 60 -70 Interviews geführt worden mit dem Kunden vor Ort. Um diese 60, 70 Interviews zu führen, haben wir allerdings, ich sage jetzt mal, circa 200 Interviews geführt. Und um 200 Interviews wiederum führen zu können von unserer Seite mussten wir 400, 500 Kandidaten ansprechen. Also es ist ein immenser Aufwand gewesen, weil man die Suchen nicht zusammenfassen konnte, wie wenn man an einem Standort drei gleiche Positionen besetzt.
Wir suchen drei Controller in Bonn, die haben alle das gleiche Profil. Sie sitzen auch alle im gleichen Büro.

Dann ist das eine Suche. Hier haben wir 15 Suchen durchgeführt, aber zeitgleich.

Christian Windeck Waren sie da viel unterwegs oder lief das gerade weil es jetzt auch Corona war mehr oder weniger alles online ab?

Jörg Volkmann Das hat ein Mitarbeiter von mir sehr gut gemanagt. Beziehungsweise zwei Mitarbeiter haben das sehr gut gemanagt. Und das war tatsächlich eine große logistische Herausforderung. Aber nicht nur für uns, sondern auch für den Kunden. Denn der Ansprechpartner, der Verkaufsleiter, war immer der gleiche. Das heißt, der ist genauso wie mein Mitarbeiter durch ganz Deutschland getourt. Hotels finden in Corona Zeit…. . Sie wissen selber, das war mal ne echte Herausforderung, denn man hat dann in bestimmten Gebieten sogenannte Bewerber Tage abgehalten.
Dann waren Kandidaten krank, Corona erkrankt oder sonst wie erkrankt, dann haben Kandidaten kurzfristig abgesagt, dann gab es Terminschwierigkeiten beim potenziellen Vorgesetzten. Also das war nicht ganz reibungslos.

Christian Windeck Sie sprechen ja diese Problemstellungen an! Haben Sie im Laufe des Projekts Ihre Recruiting Taktik auch mal verändern müssen?

Jörg Volkmann Ja, das haben wir in der Tat machen müssen, denn na klar, jeder möchte in mein Heimatland Schleswig Holstein. Wunder – Wunderschön. Wenn ich an dieser Stelle mal ein bisschen Werbung machen darf. Aber nicht jeder möchte in jedes Gebiet.
Es gab also auch Gebiete, in denen wir uns wirklich schwer getan haben, genügend geeignete Kandidaten zu finden. Und genügend hieß manchmal auch, überhaupt einen geeigneten Kandidaten oder eine geeignete Kandidaten zu finden.
Da mussten wir dann die Taktik insofern ändern, dass wir das Anforderungsprofil verändert haben. Zum Beispiel, wenn wir vorher auf Bezirksleiter zugegangen sind, die es jetzt schon sind und sie gefragt haben, ob sie sich einen Wechsel vorstellen können. Dann haben wir danach in Absprache mit dem Kunden auch Mitarbeiter, die im Handel, der eigentlich vom Bezirksleiter betreut wird, arbeiten , angesprochen bzw. haben wir diese auch ansprechen dürfen.
Das war auch sehr erfolgreich; also Marktleiter zum Beispiel. Gerade in strukturschwachen Gebieten war das am Ende, der Schlüssel zur Lösung.

Christian Windeck Für mich hört sich jetzt das ganze Projekt tatsächlich wahnsinnig komplex bzw. arbeitsintensiv an. Eigentlich sollte man ja meinen, wenn ich quasi einmal 15 Leute suche, ist es weniger Aufwand, als wenn ich 15 mal eine Person suche. Aber mir scheint das, wenn ich jetzt, wenn ich es richtig verstanden habe, eher andersherum zu sein, dass es so doch ein sehr, sehr aufwendiges Projekt war.

Jörg Volkmann Das haben Sie nicht komplett falsch verstanden, aber doch ein bisschen. Denn eigentlich ist es das Gleiche. Wir haben 15 mal die gleiche Person gesucht, aber in 15 Projekten. Es war ein großes Projekt, das unterteilt war in 15 kleine Projekte.

Christian Windeck Hat Ihr Kunde das so schon einmal gemacht mit einem Personalberater?

Jörg Volkmann Nein, das hat dieser Kunde nicht gemacht und wir hatten nur ein ähnliches Projekt, das ist aber schon ein paar Jahre her, auch bei einer anderen Firma. Da kam noch erschwerend hinzu, das die keinen eigenen Außendienst hatten, sondern so genannte „Frischdienstfahrer“. Die waren schon beschäftig bei dieser Firma. Und da hatten die mehr als 100 von, wenn ich mich recht erinnere. Die haben also die Ware nur geliefert- Frischdienstfahrer. Die LKW- Fahrer sind mit dem LKW dann zur Edeka gefahren in die Region XY und haben dort die Ware ausgeliefert. Das waren aber Frischdienstfahrer, die nicht den Kunden betreut haben; nicht das gemacht haben, was ein Bezirksleiter macht. Aber die hat man mit einbezogen in den Auswahlprozess.
Das heißt, wir hatten bei dem Projekt dann auch noch, ich sag mal ne Zahl die nicht ganz stimmt, ich glaube 70 interne Bewerber auf die Positionen. Und wir haben dort, ich meine auch so um den Dreh 10-12 Bezirksleiter besetzt. Das war noch einmal ein ganz anderer „Schnack“.
Da muss man natürlich die internen Bewerbungen anders behandeln. Selbstverständlich.

Christian Windeck Es hört sich auch für mich so an, als wäre bei so umfangreichen Projekten, als wäre da die Zusammenarbeit mit einem externen Personaldienstleister mehr oder weniger alternativlos. Weil man das nicht so nebenbei stemmen kann.

Jörg Volkmann Das ist richtig. Also der Aufwand ist riesengroß gewesen.
Bei uns haben ja nicht nur die beiden Kollegen daran gearbeitet, sondern da steckt ja ganz viel mehr dahinter. Alleine wenn Sie 15 Stellenanzeigen schalten, dann kriegen Sie Bewerbungen, sie kriegen Anrufe. Alleine die Anrufe alle zu stemmen…. .
Dann ist es natürlich so gewesen, dass die Koordination einen großen Teil eingenommen hat. Einladungen verschicken, alleine Termine zu finden wo dann die Kandidaten können, wo die Fachvorgesetzen können. Und das alles in der Corona Zeit. Aber Sie reflektierten jetzt auf „das kann die Firma alleine nicht stemmen- mit viel Aufwand kann die Firma das alleine stemmen, aber wirklich mit sehr viel Aufwand.

Christian Windeck Um das jetzt mal für mich als Halbleihen greifbarer zu machen. Wieviel Prozent des Aufwands, denken Sie, nehmen Sie oder haben Sie in dem konkreten Projekt über das Sie eben sprachen Ihrem Kunden abgenommen zeitlich?

Jörg Volkmann 90% – ganz spontan.

Christia Windeck Heißt ja kann sich ja runter brechen bei 15 Stellen ,also wenn man jetzt besser in Mathe wäre als ich.

Jörg Volkmann ..oder ich

Christian Windeck ist im Prinzip der Aufwand von zwei Besetzungen ungefähr…

Jörg Volkmann Ganz dünnes Eis auf das wir uns da begeben

Christian Windeck Ja ja

Jörg Volkmann .. auf Grund der Mathematik,
Aber natürlich dafür werden wir dann auch bezahlt. Am Ende des Tages, war der Kunde – bevor Sie die Frage stellen – sehr zufrieden. Wir haben alle Stellen besetzt.
Was ich persönlich, aber auch meine Mitarbeiter nie gedacht haben. Ja,  dass wir alle Positionen am Ende besetzen, hätte ich nie gedacht. Also der Kunde war sehr zufrieden, auch mit dem Management, weil die ja auch gesehen haben, was da für Arbeit dahinter steckte; alleine koordinativ; also viel Fleißarbeit auch. Wir würden es aber so in der Art vielleicht nicht nochmal machen.

Christian Windeck Warum?

Jörg Volkmann Weil unser Preis zu gering war. Wir haben falsch kalkuliert im Vorfeld. Also der Aufwand war so riesengroß. Wir haben da tatsächlich nicht viel dran verdient.

Christian Windeck Falsch kalkuliert heißt? Sie haben 15 x eine Besetzung gerechnet?

Jörg Volkmann Ähm jein.
Wir haben dann auch versucht – es war Corona Zeit – dem Kunden ein Stück weit entgegen zu kommen. Und haben gesagt, können wir was zusammenfassen auch wenn es nicht ganz zusammenzufassen ist. Also nein, wir haben nicht 15 Projekte abgerechnet. Und wir sind da auch in die Degression gegangen und vor allen Dingen sind wir auch – ich weiß es hört ja kaum jemand zu – wir sind ja auch in die Degression gegangen, weil wir uns gedacht haben  „Auch wenn wir gut sind, wir sind fleißig und wir tun wirklich was wir können, das tun wir immer, aber die Unwägbarkeit, dass auch mal ein Kandidat einen Vertrag nicht annimmt oder dass es wirklich in einem Gebiet gar keinen gibt, der das machen will., gibt es auch.
Wir gehen in die Degression ab der X-ten Position.
Und die letzten zwei Vermittlungen haben wir gesagt, machen wir noch umsonst. Am Ende haben wir dann doch alle besetzt und der Kunde war sehr zufrieden, kann ich nur sagen.

Christian Windeck Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Ist das denn jetzt, also Sie haben jetzt von diesem einen Projekt gesprochen. Sie haben gesagt sie haben ein ähnliches Projekt vorher schon einmal gemacht. Ich weiß, dass es weitere Projekte in der Art gab. Jetzt haben wir hier von dem Außendienst gesprochen, ist das immer die Anforderung hier „Ich brauche einen Außendienst; carrisma stell mir den bitte dahin“. Oder sind es auch mal: ein neues Werk wird irgendwo eröffnet, neuer Standort kommt hinzu, wo einfach nicht nur eine Stelle, sondern im Prinzip die ganze Struktur mitgeschaffen werden muss.

Jörg Volkmann Also tatsächlich ist das so, dass es oft um den Außendienst geht, weil die Außendienstmitarbeiter bei Unternehmen die wir betreuen, sehr oft einen großen Anteil der Mitarbeiterzahl einnehmen.
Aber ganz interessant. Ja, haben wir auch schon machen dürfen, dass ein Kunde von uns der – um ihn zu beschreiben ohne das man ihn direkt erkennt – ein sehr bekanntes Handelsunternehmen ist, das schon bestimmte Waren selbst hergestellt hat, aber sich überlegt,“ das funktioniert so gut, wir wollen jetzt auch andere Produkte selbst herstellen und dafür müssen wir jetzt Werke auf der grünen Wiese planen, hochziehen und dafür brauchen wir Personal“.
Das ist natürlich nie so, dass ein solches Unternehmen das gesamte Personal dann neu braucht.
Aber ein Handelsunternehmen hat jetzt nicht wirklich viele Produktionsmitarbeiter. Und da kamen wir dann ins Spiel, sodass man uns gebeten hat, im Rahmen dessen, was zu unserem Kerngeschäft gehört, Personal zu beschaffen.
Also wir haben niemanden in der Schicht oder der als Schichtarbeiter am Band arbeitet besetzen können bzw. wollen. Das ist nicht unsere Kernkompetenz.
Aber wir haben Führungskräfte dort besetzt; wir haben die Personalabteilung komplett dort besetzt am Standort, am Werksstandort; wir haben den Werksleiter besetzt, den Produktionsleiter.
Das kommt schon vor. Das waren mehrere Aufträge, die wir dort, ich sag jetzt mal innerhalb von 2 Jahren bekommen haben. Oft kommt das aber nicht vor.
Oft ist es so: Kunde ruft an und sagt „Bei mir hat der Marketingleiter gekündigt, ihr seid doch gut in der Besetzung von Marketing Direktoren oder Direktorinnen Positionen! Wir möchten euch gerne einen Auftrag erteilen“.

Christian Windeck Ich glaube ich und auch die Zuhörer und Zuhörerinnen haben verstanden, dass carrisma durchaus in der Lage ist, solche Projekte, auch Projekte dieser Größenordnung mit dieser logistischen Komplexität gut zu bewältigen. Ja…

Jörg Volkmann Ja, da würde ich gerne reinspringen.
Wir können natürlich nicht alles.
Und wir können manches nur deshalb, weil es in unserer Branche ist; weil wir uns in unserer Branche gut auskennen.
Ich bezieh mich da auf den Beginn unseres Gesprächs. Wir sind in der Konsumgüterindustrie zu Hause, und das schon seit über 30 Jahren. Das heißt, wir haben uns ein Netzwerk dort aufgebaut und auch ein Renommee. Und da ist es für uns sehr viel einfacher, als wenn jetzt ein Halbleiter- Hersteller seinen Außendienst neu aufstellt. Das könnten wir dann nicht leisten.

Christian Windeck Verstanden. Ich wollte auf eine andere Sache hinaus und zwar, wenn ich jetzt der Personalchef, Personalentwicklungschef eines großen Handelsunternehmen wäre und würde vor so einer Herausforderung stehen, käme ich vielleicht, auf die möglicherweise naive Idee zu denken, wenn ich so ne Aufgabe habe, die ja bundesweit quasi Rekrutierungen verlangt, dann gehe ich doch direkt auf einen großen, am besten auch international tätigen Big-Player zu, der an 25 Standorten in Deutschland vertreten ist. Sie sind an einem Standort vertreten. Sie wissen worauf ich hinaus will.

Jörg Volkmann Ja, ich vermute es, aber ich meine, da würde ich schon gerne reinspringen.

Was hat denn das „Internationale“ damit zu tun, wenn ich in Deutschland einen Werksstandort aufbauen möchte?

Christian Windeck Größe, Power, Renommee…

Jörg Volkmann International?

Christian Windeck Ich spekuliere nur.. ich streiche international und sage aber bundeweit sehr stark vertreten.

Jörg Volkmann Jetzt haben Sie mir aber gerade weh getan.
Renommee, das Wort habe ich vorhin in den Mund genommen. Also wir haben ein Renommee in unserer Branche. Und die Größe, natürlich hat eine große Personalberatung mehr Mitarbeiter. Sonst wäre sie ja nicht größer, ist ja klar. Und trotzdem ist es so, dass eine große Personalberatung vielleicht nicht spezialisiert ist, so wie wir auf die Konsumgutindustrie. Ohne jetzt eine große Personalberatung zu  nennen, die hat dann eine Abteilung, die heißt dann nicht carrisma, sondern die heißt Konsumgutabteilung meinetwegen.
Die ist dann aber auch unbedingt größer als wir.
Wir betreuen die Konsumgutbrache, Zulieferer und den Handel. Und ja, wir betreuen auch mal eine andere Firma, wenn uns ein Personaler oder guter Kontakt mitnimmt und fragt „könnt ihr uns auch bedienen“, dann prüfen wir das sehr genau ,ob wir wirklich helfen können; und dann und wann machen wir das auch, aber wir sind wirklich spezialisiert.
Und deswegen haben wir nicht viel weniger Power als die Großen! Und vielleicht ist manchmal eine gewisse Kleinheit in Bezug auf kurze Entscheidungswege bei uns intern sehr gut. Und ich will kein Kollegen Bashing betreiben, aber die Individualität mit Kandidaten auch zu sprechen, das ist in einer kleinen Abteilung oder in einer kleinen Firma manchmal etwas einfacher. Denn natürlich, wenn jemand anruft, dann weiß selbst ich als Geschäftsführer in der Regel um welche Position es geht. Ich kann vielleicht schon erste Fragen klären. Ich kokettiere mal damit, dass ich sage ich bin Geschäftsführer – ich kann alles ein bisschen und nichts richtig. Aber ich kann halt vieles ein bisschen. Wenn ich in einer großen Personalberatung an die falsche Person gerate, dann weiß die gerade gar nichts.

Christian Windeck Ich stelle mir gerade vor ich bin personalverantwortlicher Personalentwickler von einem großen Handelsunternehmen und stehe vor einer ähnlichen Herausforderung und muss in Deutschland 20 Werke eröffnen, brauche 20 Werksleiter brauche Personalabteilungen und so weiter. Da könnte ich ja auf die Idee kommen, wenn das ein so nationales Projekt ist, dann brauche ich einen Ansprechpartner, eine große Personalberatung mit vielen Standorten in Deutschland. Sie wissen worauf ich hinaus will. Ist das aus Ihrer Sicht oder wäre das der richtige Ansatz?

Jörg Volkmann 20 Werke

Christian Windeck 20 Standorte ja

Jörg Volkmann 20 Standorte, das ist mal ein Wort.
Grundsätzlich werden wir nicht ohne Grund engagiert. Wir werden wahrgenommen als Spezialisten. Spezialisten für den Handel, für die Konsumgutindustrie und deswegen ruft man uns an und deswegen fragt man uns. Und wir können tatsächlich solche Projekte nur deshalb stemmen, weil wir seit 30 Jahren in dieser Branche arbeiten und weil wir die Kontakte zum großen Teil schon haben.
Bei 20 zucke ich tatsächlich ein bisschen, da bin ich ehrlich. Also das ist schon… 20, aber welche Firma baut 20 Werke auf einmal auf? Aber ich weiß, worauf Sie hinaus wollen, wir werden als Spezialisten identifiziert, deswegen spricht man uns an . Und über unsere Bewunderer, wir haben keine Marktbeleiter, wir haben Bewunderer .. ne das war ein Scherz. Es gibt andere Personalberatungen die machen auch einen guten Job  – keine Frage und die werden halt wegen anderer Themen angerufen.

Christian Windeck Sie sprachen gerade die Spezialisierung an und mir ist deutlich klar geworden, dass 20 Werke absurd viele Werke sind, heißt aber auch in dem Zusammenhang, wenn jetzt Elon Musk kommt und hier Tesla Werke aufbauen möchte, dann würden Sie aber Konsequenz abwinken, weil…

Jörg Volkmann 20 Werke- Elon Musk, dann würden wir, dann würden wir also.. wir würden dann tatsächlich konsequent für den Gesamtauftrag abwinken, ja. Es ist nicht unsere Branche.
Aber wenn Elon Musk winkt, dann winke ich nicht generell ab, dann würde ich mich gerne mit ihm unterhalten.

Christian Windeck Also wie wir zwei gleich bei einer Pizza oder Schale Nudeln

Jörg Volkmann Aber tatsächlich ist es so, dass wir uns sehr wohl fühlen in der Konsumgut Industrie. Und  wir zehren wirklich davon, dass wir dort arbeiten.
Und selbstverständlich gehört es für mich auch dazu – denn bei mir kommen Vertriebs-Calls an, bei mir kommen Anrufe an, Nachfragen nach Unterstützung – dass ich immer wieder sage:“ da können wir ihnen tatsächlich nicht so gut helfen wie andere, da gibt es bestimmt Personalberatungen, die das besser können als wir“.
Und dazu stehe ich dann auch!
Und bei Elon Musk…. je nachdem welche Funktion der zu besetzen hat Herr Windeck…wenn er sagt „ich suche zwei Personalleiter“, dann ist die Branchen Erfahrung nicht so wichtig, also unsere Konsumgut Kompetenz. Personalleiter zu besetzen das ist ok. Aber wenn es dann wirklich um Themen geht ,die sehr stark im Automotive Bereich liegen, dann können wir tatsächlich nicht so gut helfen wie eine andere Personalberatung, die wiederum nicht so gut Konsumgut kann, sondern Automotive. Dann gönne ich denen auch wirklich den Auftrag.

Christian Windeck Das klingt super!
Und was ich uns beiden jetzt gönne nach dieser spannenden Folge  – hoffentlich auch für sie liebe Zuhörer und Zuhörerinnen – ist ein angenehmer Feierabend bei einem guten Stück Käse des Unternehmens, das Sie da betreut haben.

Jörg Volkmann Sehr gerne. Ich bedanke mich !

Christian Windeck Ich mich auch – Tschö

carrisma Personalberatung Jessica Mitz
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